Von der Pflanze zum Malprozess

Am Anfang steht die Frage: Wie kann ich dem Wesenhaften der Pflanze des Kreuzdorns näher kommen, was ist das Wesenhafte? Wie kann ich mich diesen Gedanken annähern?

Da der Kreuzdorn von seinem äußeren Erscheinungsbild eher unauffällig ist und sich nicht durch großartige Besonderheiten in Form, Farbe, Größe oder Ähnlichem hervortut, war es mein Anliegen, den Blick, die Aufmerksamkeit, das Bewusstsein zu wecken für eine weniger attraktive und bekannte Pflanze. Eine ihrer wesentlichen Eigenschaften ist ihre Färbekraft in den Beeren, was schon seit alters her bekannt ist. Da ich selbst Farben aus Pflanzen herstelle und sie gerne zum Malprozess dazu nehme, war das Interesse für diese Pflanze schnell geweckt. Aber auch in der Medizin haben die Beeren eine Bedeutung für die Darmflora als Abführ- sowie als Rheumamittel in der Homöopathie.

         

Um sich erst einmal ein Bild von der Pflanze zu machen ist es wesentlich, sie zu betrachten. Wie ist z.B. ihre Gesamtform, wie ist sie gegliedert, ihre Äste, Blätter, ihre Blüten oder Früchte, wie ist ihre Farbigkeit, wie steht das Licht mit ihr in Verbindung, wo steht sie? Durch eine bewusste Wahrnehmung entsteht eine erste Beziehungsaufnahme. Um die gemachten Vorstellungen zu vertiefen und erste Empfindungen für die Pflanze zu entwickeln ist eine Rückschau sinnvoll. Hier geht man nochmals in Gedanken den Formen und Bildern nach und nimmt zu dieser Vorstellung nun einen passenden Gedanken dazu, wie z.B. „Was ist die wesentliche Substanz des Kreuzdorns?“ oder „Wie ist das Lichtwirken an der Pflanze?“ Das Bild der Pflanze sowie den Gedanken stellt man vor sich, achte aber darauf, dass man nicht mit dem Objekt der Betrachtung verschmilzt. Der Gedanke an sich soll frei bleiben, d.h. er soll frei sein von intellektuellem Wissen, frei von mitgebrachten Erfahrungen, frei von Projektionen, frei von einem gemüthaften Umgang. Wesentlich ist es, die Aufmerksamkeit zu bewahren. Nun darf man nicht erwarten, gleich eine Antwort zu erhalten. Möchte man einen tieferen Einblick in die für unsere gewöhnliche Wahrnehmung verdeckte Welt der Seele gewinnen, müssen erst entsprechende Wahrnehmungsorgane ausgebildet und entwickelt werden. Möchte man dies vertiefen, empfehle ich entsprechende Literatur von Rudolf Steiner „Wie erlangt man die Erkenntnis der höheren Welten“ oder von Heinz Grill „Übungen für die Seele“

Um die Anschauungen zu vertiefen und die Vorstellungen zu erweitern folgen Fotos, Zeichnungen und Skizzen in Verbindung zu Gedanken und Beschreibungen der gewonnenen Eindrücke.

         

Die Pflanze des Kreuzdorns habe ich über ein Jahr immer wieder beobachtet, studiert und Gedanken dazu in Beziehung gebracht. Ein wesentlicher Ansatz waren hierbei die Verbindungen zu den unterschiedlichen Äthern. Oft habe ich meine Aufmerksamkeit auf ein Ätherwirken konzentriert und versucht, es an einem Bild darzustellen, um somit auch das Wesenhafte näher zu ergründen (Siehe Malereien mit Text zu Gedanken und Beobachtungen). Hier möchte ich nochmals betonen, dass ich an diesen Dingen forsche. Die Bilder sind für mich momentane Möglichkeiten der Darstellung und des Ausdrucks. Es sind bewegte veränderbare Prozesse, und ich stelle hiermit keinen Wahrheitsanspruch dar.