Beschreibung der Pflanze des Kreuzdorns im Jahreslauf.

In den kalten Wintermonaten zieht sich die Pflanze zurück, die Äste wirken mager und karg, ergeben aber ein kreuzartig gut verzweigtes Erscheinungsbild in der Buschkrone 

Die ersten kleinen Blättchen erscheinen verhältnismäßig spät, gegen Ende April. Zuerst wer-den die Knospen praller und bekommen eine leichte Zeichnung ins Gelbe zum Rand hin. Wenn sie sich öffnen wirken sie wie von einem Goldton durchwebt, an den Spitzen zeigt sich das erste frische Grün der jungen Blätter. Langsam gewinnen die Blätter an Form und Größe, wölben sich rundend heraus mit den tiefer liegenden Adern und dem leicht gezackten Rand. Die ersten winzigen grünen Blütenknospen bilden sich aus

Die Blüte selbst ist äußerst unscheinbar, mit fünf kreuzförmig angeordneten kleinen weißen Blättern.

Anfang Juli, aus den Blüten haben sich die satten grünfarbigen Beeren geformt. Bei entsprechendem Lichteinfall ergibt sich ein matter silbriger Glanz auf den etwa acht Millimeter großen Früchten. Durch das Grün der Oberfläche integrieren sie sich gut in das Blattwerk und fallen dadurch kaum auf. 

Die Blätter haben ihre vollendete Größe erreicht, sie sind herzförmig, gegenseitig angeordnet und in sich leicht gedreht, so dass ein wellenartiger, bewegter Eindruck am Blattrand entsteht. In der Gesamtheit der vielen Blätter entsteht eine gewisse Unruhe, da der Blick nicht so recht weiß wo er verweilen soll. Greift man jedoch die Kreisform auf, die sich an der Kontur der Baumkrone zeigt, die man bei den Beeren wieder vorfindet, und beobachtet das Laub, so ergeben sich kreisförmige Bewegungsmuster in lebendigen freien Variationen. Eine gewisse Ordnung entsteht.

Scheint die Sonne auf die grünen Blätter, reflektieren sie in einem lichten, blauen Glanz wie ein Hauch von perlmuttartigem Flimmern.

Im Herbst verändern sich die Farben der Blätter ins Gelbgrüne. Die Beeren werden noch größer und hängen wie kleine Kirschen gebündelt an den Enden der Zweige, in einem schwarzvioletten Ton mit mattem Glanz.

Langsam fallen die Blätter ab, das verzweigte Geäst der Baumkrone wird wieder sichtbar. Die Beeren bleiben oft bis Ende November, Anfang Dezember an den Zweigen und bilden eine ansprechende Nahrung für die Vögel.

Der Kreuzdorn ist ein Busch mit etwa fünf Meter Höhe. Steht er frei, bildet sich eine kreisförmige Blattkrone, die fast bis zur Erde reicht. Der Busch ist eher unauffällig, auch die Beeren sind erst bei genauerem Hinschauen wahrnehmbar.